Communiqué zu den Aktionstagen und der Demonstration gegen die Wohnkrise

Überall wird abgerissen, gebaut und luxussaniert. Die Mieten werden stetig drastisch erhöht. Intakte Wohnhäuser müssen weichen, um unter dem Deckmantel der Verdichtung die Rendite der Immobilienkonzerne zu maximieren. Diese kapitalistische Stadaufwertung hat dramatische Folgen: Langjährige Bewohner*innen werden vertrieben, entwurzelt und aus der immer reicheren Stadt verdrängt. Freiräume müssen der Profitlogik weichen und alles, was nicht in das schicke Stadtbild passt, muss Platz machen.
So kann es nicht mehr weitergehen! Wir schauen nicht tatenlos zu. Die drei letzten «Grossen Wohndemos» brachten tausende Personen auf die Strasse, um gegen die sich verschärfende Wohnkrise zu demonstrieren. Mit den «Aktionstagen gegen die Wohnkrise» wurde dieser Einsatz vom Wohndemo-Bündnis weitergeführt. Damit auch im Herbst das Thema auf der Agenda bleibt, haben wir dazu aufgerufen, eigenständig Aktionen und Veranstaltungen zu organisieren. Viele Gruppen und Organisationen sind diesem Aufruf gefolgt. Es sind 22 Aktionen entstanden, welche die Vielseitigkeit des Themas beleuchten:
- Es gab Spaziergänge durch die Verdrängungsquartiere Witikon, Schwamendingen und die Kreise 4 und 9.
- Es wurden intersektionale Zusammenhänge zwischen der Wohnkrise und feministischen sowie ökologischen Problemen offengelegt.
- Es wurde sichtbar, wie die Wohnkrise besonders stark auch Jugendliche, arme und präkarisierte Personen unter Druck setzt.
- Es wurden Filme gezeigt, Bücher diskutiert, neue Mietzins-Tools und Recherchen zu Eigentumsverhältnissen vorgestellt.


Zum Abschluss dieser Aktionstage gingen wir heute an einer Herbstdemo, der kleinen Schwester der grossen Wohndemo im Frühling, durch unsere Strassen und unsere Quartiere. Trotz Kälte und Regen zogen 2000 Teilnehmer*innen vom Kreis 5 über das Langstrassenquartier über die Kalkbreite bis zum Helvetiaplatz. Entlang der Route wurden Hotspots der Gentrifizierung besucht. Der Zugang zum Bullingerquartier wurde uns verwehrt, sodass der geplante Abschluss bei den bedrohten Seebahnhöfen nicht stattfinden konnte. Davon liessen wir uns aber nicht entmutigen und zogen selbstbestimmt weiter: Vielfältig und kreativ trugen wir unseren Protest gegen die Wohnkrise auf die Strassen Zürichs.
Es entstanden starke solidarische Momente, in akut betroffenen Siedlungen und in Nachbarschaften, die den Druck immer stärker spüren. Das Thema steht laut in der Öffentlichkeit.








Wir machen weiter. Organisieren wir uns! Werden wir in den unterschiedlichen Bereichen aktiv, sei es in deiner Nachbarschaft, in deinem Quartieren oder in der Organisation der nächsten Grossen Wohndemo im Frühling 2026. Schaffen wir widerständige Quartiere! Denn früher oder später betrifft diese Entwicklung uns alle.
Wohndemo-Bündnis 2025

Zu den Aktionstagen gegen die Wohnkrise 2025
Archiv
Die Stadt für die Menschen,
nicht für den Profit!
Am 5. April 2025 fand in Zürich die grösste Wohndemo seit der Jahrtausendwende statt. Das dritte Jahr in Folge setzten wir gemeinsam ein Zeichen gegen die eskalierende Wohnkrise. Der Protest zog von der Rathausbrücke über das Landesmuseum und den Limmatplatz zum Ni una Menos Platz im Kreis 4. Die Demo war fröhlich, laut, kreativ und kämpferisch – und die Demo war vielfältig: Die sehr unterschiedlichen Teilnehmenden lassen keinen Zweifel daran, dass von der Wohnkrise längst der grösste Teil der Bevölkerung betroffen ist.

Organisiert wurde die grosse Wohndemo von einem breiten Bündnis aus Organisationen, Kollektiven, betroffenen und solidarischen Stadtbewohner*innen. Unterwegs gab es über zehn Reden aus verschiedenen Perspektiven und aus betroffenen Quartieren (manche sind hier nachzuhören: www.wohndemo.ch/reden). Die Demo verlief friedlich.
Unsere Zuhause sind zu «langfristigen Anlageobjekten» geworden, Mieten zur «sicheren Rendite». In der Stadt erhöhten etwa Vermietende die Mietpreise seit dem Jahr 2022 erneut um 9%. Und auch im Umland der Stadt steigt der Druck auf Wohn- und Gewerberäume.
Davon profitieren besonders die institutionellen Vermietenden: Banken wie die UBS, Versicherungen wie die Swiss Life, AXA Winterthur und Zurich Versicherung, Pensionskassen wie die BVK, Familienunternehmen wie die Halter AG, Briefkastenfirmen in Zug und immer mehr auch globale Konzerne wie Blackrock.
Die parlamentarische Politik unternimmt dagegen fast nichts. Im Gegenteil sind Politiker*innen bis auf Bundesebene eng mit der Immobilienwirtschaft verbunden. Die Macht der Immobilienlobby ist stark gewachsen und die Angriffe auf die Rechte von Mietenden sind immer heftiger geworden.
Das lassen wir nicht länger zu!
Deshalb fordern wir:
Wohnraum darf keine Ware sein!
Wir wollen zugängliche öffentliche Freiräume und Treffpunkte ohne Konsumpflicht.
Wir wollen Wohn- und Gewerberäume für alle, unabhängig von Aufenthaltsstatus, Alter, Einkommen, Hautfarbe, Namen oder Haushaltsform.
Und wir kämpfen dafür, dass Wohnen ein Grundrecht ist.


Der Widerstand wächst!
In vielen Quartieren von Zürich wächst Widerstand. An der Demo liefen betroffene Mieter*innen und solidarische Nachbar*innen mit: aus Albisrieden, aus Altstetten, Heuried, Hottingen, Kreis 4, Kreis 5, Schwamendingen, Wollishofen… Aber auch Menschen aus Winterthur, Basel oder Bern kamen angereist.
In der Eröffnungsrede der Organisator*innen hiess es:
«Wohnen ist ein Grundrecht, unser soziales Netzwerk, und bedeutet Freund*innenschaften und Zuhause! Wir alle müssen wohnen! Wohnen ist wie Luft und Wasser, das wir für unser Leben brauchen. Wir lassen uns nicht vertreiben!»


Reden, Songs und Fotos
Die Reden die Wohndemo-Songs zum nachhören.
Fotos in hoher Auflösung

Aufruf Wohndemo 5.4.2025

Unsere Zuhause sind zu «langfristigen Anlageobjekten» geworden, Mieten zur «sicheren Rendite». In der Stadt erhöhten etwa Vermietende die Mietpreise seit dem Jahr 2022 erneut um 9%. Und auch im Umland der Stadt steigt der Druck auf Wohn- und Gewerberäume.
Davon profitieren besonders die institutionellen Vermietenden: Banken wie die UBS, Versicherungen wie die Swiss Life, AXA Winterthur und Zurich Versicherung, Pensionskassen wie die BVK, Familienunternehmen wie die Halter AG, Briefkastenfirmen in Zug und immer mehr auch globale Konzerne wie Blackrock.
Die parlamentarische Politik unternimmt dagegen fast nichts. Im Gegenteil sind Politiker*innen bis auf Bundesebene eng mit der Immobilienwirtschaft verbunden. Die Macht der Immobilienlobby ist stark gewachsen und die Angriffe auf die Rechte von Mietenden sind immer heftiger geworden.
Das lassen wir nicht länger zu!
In vielen Quartieren von Zürich wächst Widerstand: Albisrieden, Altstetten, Heuried, Hottingen, Kreis 4 & 5, Schwamendingen, Wollishofen, etc., ebenso in Winterthur und hoffentlich bald auch in kleineren Gemeinden.
Zum dritten Jahr in Folge gehen wir für die grosse Wohndemo auf die Strasse!
Die Stadt für die Menschen, nicht für den Profit!
Wohnraum darf keine Ware sein!
Wir wollen zugängliche öffentliche Freiräume und Treffpunkte ohne Konsumpflicht.
Wir wollen Wohn- und Gewerberäume für alle, unabhängig von Aufenthaltsstatus, Alter, Einkommen, Hautfarbe, Namen oder Haushaltsform.
Und wir kämpfen dafür, dass Wohnen ein Grundrecht ist.
Alle auf die Strasse!
Samstag 5. April
14 Uhr Rathausbrücke, Zürich
Demonstration ist bewilligt
Demoroute
Rathausbrücke > Rudolf-Brun-Brücke> Landesmuseum > Limmatstrasse > Limmatplatz > Langstrasse > Lagerstrasse > Kanonengasse > Militärstrasse >
Kasernenstrasse > Müllerstrasse > Ankerstrasse > Ni una menos-Platz (Helvetiaplatz)
Termine
Info/Vernetzungstreffen
Grosses Vernetzungstreffen und Transpi-Malen
22. März 2025, 18 Uhr
Zentralwäscherei Zürich, Neue Hard 12
Infoveranstaltung zur Wohnpolitik von Züri Solidarisch
18.3.2025, 18:30
Kafi Klick, Gutstrasse 162
Infotreffen:
9. März 2025, 17 Uhr
Zentralwäscherei Zürich, Neue Hard 12
Platz-Küfas
Küche für alle (vegetarisch/vegan) auf den öffentlichen Plätzen. Immer um 18:30.

Mittwoch, 12. März.
Seebach
Mittwoch, 19.März.
Röntgenplatz
Mittwoch, 26.März.
Röschibachplatz
Donnerstag, 27.März.
Winti
Mittwoch, 2. April.
Bullingerplatz
Kino

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