Eine andere Stadt ist möglich!
Zur Wohndemo vom 25. Mai 2024.
Heute gingen in Zürich rund 10 000 Menschen auf die Strasse um gegen den Mietenwahnsinn und die Wohnkrise in dieser Stadt und im Umland zu protestieren. In einem fröhlichen, lauten und kämpferischen Protest zogen wir vom Hauptbahnhof über die Hardbrücke in den Kreis vier und zeigten dass wir mit den verheerenden Auswirkungen des entfesselten Wohnungsmarktes nicht einverstanden sind.
Problem: Wohnen als Anlage- und Profitobjekt
Die Mieten steigen unaufhörlich. Diese Entwicklung freut die Immobilienfirmen, Banken und Pensionskassen, die grosse Summen Geld in Wohnraum anlegen und hohe Renditen einfahren. Währenddessen steckt die Wohnpolitik in Zürich in der Wachstumslogik fest: Mehr internationale Konzerne, mehr Gutverdienende, ‘attraktivere’ Quartiere, mehr Neubauten, mehr Quadratmeter pro Person – sind das die Zutaten einer nachhaltigen Stadt? Von wegen!
Denn der Preis dafür ist hoch: Wir Bewohner:innen dieser Stadt, die Miete zahlen, sind die Verlierer:innen. Vielen, die kein hohes Einkommen haben und auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, steht das Wasser bis zum Hals. Ganze Nachbar:innenschaften werden abgerissen, gewachsene Gemeinschaften zerstört und Freundschaften auseinandergerissen. Immer mehr Menschen werden aus ihren angestammten Wohnvierteln und der Stadt verdrängt. Kulturelle und soziale Einrichtungen sowie Gewerbetreibende finden keine bezahlbaren Räume mehr. Das neue Stadtbild wird stattdessen geprägt durch homogene Quartiere, sterile Luxus-Neubauten, überteuerte Läden und seelenlose Business-Apartments.
Nicht mit uns! Eine andere Stadt ist möglich!
Das Ziel ist eigentlich klar: Eine Stadt mit Wohnraum für alle statt nur für Reiche. Doch wo stehen wir damit aktuell?
Die Antworten der links-grünen Stadtregierung folgen leider nur allzu zögerlich: Verzweifelt versucht sie, da und dort etwas Boden zu kaufen für bezahlbaren Wohnraum. Dass es aber nicht genügt, einzelne Grundstücke der Spekulation zu entziehen, liegt auf der Hand: Der Anteil kommerzieller Eigentümer:innen nimmt stetig zu. Trotz hoher Bautätigkeit werden bezahlbare Wohnungen immer seltener. Der “freie Markt” ist offensichtlich darin gescheitert, das Grundbedürfnis nach Wohnraum für alle zu sichern. Gleichzeitig sind die Rechte der Mietenden unter rechts-bürgerlichem Beschuss: Im Bau- und Planungsgesetz sperrt der Kantonsrat und auf nationaler Ebene höhlen die bürgerlichen Parlamente das Mietrecht aus, was die Krise noch verschärfen wird.
Wir haben genug von dieser Wohnpolitik! Wir müssen uns gegen die Marktlogik in der Wohnraumversorgung stellen! Wohnraum ist keine Ware! Eine andere Stadt ist möglich! Deshalb sind wir heute auf die Strasse gegangen und machen weiter, für eine radikale Wende in der Wohnpolitik!
Bilder in hoher Qualität:
Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4, Bild 5, Bild 6
Wir wollen eine Stadt, die bezahlbaren Wohnraum und Gewerberäume ermöglicht sowie öffentliche Freiräume erhält.
Wir wollen eine Stadt, die lebenswert ist und in der Bewohnende langfristig ein Zuhause haben, um in ihren Quartieren soziale Netzwerke aufzubauen.
Wir wollen eine Stadt, in der mit Mieten kein Profit gemacht wird und deren Entwicklung nicht den Immobilienhaien überlassen wird.
Dafür demonstrieren wir:
Wohnraum für alle!
Wir wollen offene und lebenswerte Städte mit einer Wohnpolitik, durch die alle Menschen ein bezahlbares Zuhause finden, unabhängig von Aufenthaltsstatus, Alter, Portemonnaie, Hautfarbe, Namen oder Haushaltsform. Wir wollen Städte mit zugänglichen öffentlichen Räumen und Infrastrukturen, in denen wir uns ohne Konsumpflicht aufhalten können.
Kein Profit mit Boden und Miete!
Wohnraum soll keine Ware sein! Eine angemessene Wohnung ist eine Grundbedingung für ein selbstbestimmtes Leben. Je akuter die Finanzkrise, desto mehr Geld fliesst in den Immobilienmarkt. Dabei werden mit dem Verkauf von Boden und der «Entwicklung» von Immobilien riesige Gewinne gemacht. Für diese Gewinne sollen wir bezahlen, bezahlen, bezahlen. Damit muss Schluss sein, wenn wir lebenswerte Städte, Agglos und Dörfer wollen!
Selbstbestimmte Stadtentwicklung!
Wir wollen kein «Standortmarketing» und keine «Wirtschaftsförderung», um Konzerne anzulocken. Profitgetriebene Stadtentwicklung fördert die Ungleichheit und zerstört unseren Planeten. Das ist nicht unsere Stadt. Wir wollen über die Art und Weise, wie wir leben, gemeinsam bestimmen.
Dafür demonstrieren wir solidarisch mit allen, deren Wohnraum bedroht ist oder die bereits verdrängt wurden.
Dafür demonstrieren wir solidarisch mit allen, deren Wohnraum bedroht ist oder die bereits verdrängt wurden.
Eine andere Stadt ist möglich!
Alle auf die Strasse!
Samstag 25. Mai
14 Uhr Landesmuseum, Zürich
bewilligt